Nein, das ist jetzt nicht so böse gemeint, wie es klingt. Ich habe nichts gegen die Eifel, zumindest keine wirksamen Mittel. Spaß, jetzt ist wirklich Feierabend. Also ich habe nichts gegen die Eifel, die haben tolles Brot, idyllische Landschaften, leckeres Wasser und wenn man lange genug sucht, findet man auch ein paar vernünftige Menschen. Ich bin einfach nur traumatisiert von meiner Arbeit in einem Bekleidungsgeschäft in der Kölner City vor Jahren, wo immer so Trups von etwa 5-10 Eifelfrauen im Verbund angegeriffen haben und unter unerträglich lautem Geschnatter alles ruinierten, was ich gerade mühsam zusammengefaltet hatte. Ich habe sie echt schon auf 30 m Entfernung als aus der Eifel identifiziert und ich lag immer richtig. Sowas prägt. Aber abgesehen von diesen Geschöpfen und einigen anderen Kuriositäten habe ich wirklich nichts gegen die Eifel. Ein Teil meiner Familie ist sogar von dort, insofern darf ich auch lästern. ;-)
Was die Eifler aber wirklich haben, ist leckeres Esssen. Wenn es jemanden mal dorthin verschlagen sollte - kauft Euch Brot in einer kleinen Dorfbäckerei, besseres Brot werdet Ihr nirgendwo bekommen, das haben sie echt drauf!
Dass sie abgesehen vom Brot auch mit Mehl umzugehen wissen, zeigen die Schleifsteine, das tollste Gericht, was es die Eifel je hervorgebracht hat. Eigentlich werden sie mit Eiern und Butter gemacht, ergo habe ich seit Monaten getrauert, dass ich sie nicht mehr essen kann. Als meine Schwester mir dann heute berichtete, dass sie sich Schleifsteine macht, konnte ich es nicht mehr aushalten und ich habe versucht, die Schleifsteine zu veganisieren - ein voller Erfolg! Ich war so happy, Ihr glaubt es nicht, ich liebe diese Dinger, auch wenn sie 8 Mio Kalorien und ziemlich wenig Vitamine haben, sie sind göttlich!
Hier also das Rezept für eine weitere vegane Sauerei :-)
Zutaten für 1 Portion
2 leicht gehäufte EL Sojamehl
5 leicht gehäufte EL Wasser
6 EL Mehl
Sprudelwasser nach Bedarf
Salz
Margarine
Zubereitung
Sojamehl und Wasser in einer Schüssel untereinanderrühren. Dann das Mehl dazugeben und kurz verrühren, dann der Masse vorsichtig Sprudelwasser zugeben und rühren. Soviel Wasser zugeben, bis ein zäher Teig entsteht - es sollte alles verbunden sein, aber er darf nicht zu flüssig sein! Falls es doch zuviel Sprudel war, mit etwas Mehl wieder andicken. Dann noch eine kräftige Prise Salz in den Teig mischen.
Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen und mit einem Esslöffel Teigklumpen aus der Masse nehmen und diese ins kochende Salzwasser geben. So lange kochen lassen, bis die Teigklumpen/Schleifsteine an der Wasseroberfläche schwimmen (ca. 5-7 Minuten).
Während die Schleifsteine kochen in einem kleinen Topf Margarine schmelzen, nach Geschmack ruhig auch leicht anbräunen und dann die fertigen Schleifsteine noch durchziehen und mit der Margarine servieren. Ggfs. am Ende nochmal mit einer Prise Salz abschmecken.
die fertigen Schleifsteine (leider kam ich nicht auf die Idee, mal einen einzeln zu fotographieren, aber Ihr ahnt es) |
Der Teig sollte in etwa so aussehen, auch wenn das Foto vermutlich nicht allzuviel über die Konsistenz aussagt |
Und hier noch ein versöhnlicher Abschluss zum Thema Eifel...
Haha, ja, jedes Stückchen Erde hat seine kulinarischen Höhepunkte. Schleifsteine mit Salbeibutter sind übrigens echt lecker! :)
AntwortenLöschenOh wow, ich glaube, das war der schnellste Kommentar ever auf diesem Blog! ;)
LöschenCool, das werde ich mal testen, danke für den Tipp, wollte mich eh mal an veganer Kräuterbutter versuchen demnächst. :)
Ich hab noch nie was von Schleifsteinen gehört. :) Hört sich ja mal lustig an. Ich glaub im Saarland heißen die Mehlknödel und ich hab die als Kind immer geliebt! Daher danke für das Rezept, das muss ich auf jeden Fall nachkochen!
AntwortenLöschenIch habe mich auch schon gefragt, ob die woanders eventuell anders heißen, weil ich mal danach bei Google geschaut hatte und keinerlei Rezept finden konnte, mir aber auch nicht vorstellen konnte, dass man die Dinger wirklich nur in der Eifel kennt. Das würde es ja dann erklären. :)
LöschenSie sehen halt mal genauso aus und die Originalvariante im Saarland wird auch mit Eiern und Butter gemacht. Es gibt sogar im Saarland verschiedene Namen dafür (und das obwohl das Saarland so winzig ist). Ich hab auch schon die Bezeichnung "Mehlknöppcha", also "Mehlknöpfe" gehört.
LöschenIch hab grad mal bei chefkoch.de geschaut und da gibts Rezepte für saarländische, fränkische und böhmische Mehlködel (natürlich alle nicht vegan).
Freu mich auf jeden Fall schon aufs Nachkochen, die hab ich echt vermisst!
Ich bin aus Bayern, und habe schon länger nach einem Rezept für dieses Gericht gesucht, was schwierig war, da ich den genauen Namen nicht kannte;)
AntwortenLöschenDeshalb danke! Ist sehr einfach und schmeckt lecker, allerdings finde ich die Portion fast etwas wenig...aber das lässt sich ja leicht anpassen.
Lg Lisa
Hallo Lisa,
Löschenfreut mich sehr, dass ich Dir weiterhelfen konnte. :-)
Ich finde die Schleifsteine immer so mächtig und sie sind ja leider auch nicht gerade kalorienarm, ansonsten könnte ich da auch die dreifache Menge von verdrücken... :)
Liebe Grüße
Kate