Aber es ist so, ich habe Rharbarber schon immer gehasst, so eine schöne Farbe zu haben und dann zu schmecken wie Schmirgelpapier mit Zitronensaft, das ist doch fies. Letztes Jahr habe ich dann im Sommer Rharbarberschorle für mich entdeckt hier in den Kneipen, die war wirklich schön erfrischend und da flüssig auch ohne Schmirgelpapiereigenschaften. So kam es, dass ich dem Rharbarber nochmal eine Chance geben wollte, gegessen hatte ich ihn nämlich seit ein paar Jahren nicht mehr und mein Geschmack hat sich ein wenig verändert in letzter Zeit. Also kaufte ich tapfer eine Stange Rharbarber und stand damit heute in meiner Küche um der Sache nochmal eine letzte Chance zu geben. Ich schälte also die Stange und probierte dann ganz schüchtern ein winziges Stückchen roh, so war ich schließlich letztens schon dem vorher verachteten Blumenkohl nähergekommen. Es war ein Fehler! So stelle ich mir den Biss in einen Klostein vor. *brrrr*
Es war also klar, der Rharbarber und ich werden so keine Freunde mehr. Was macht man mit Klosteinen oder Dingen, die man damit assoziiert? Genau, drauf schei*en oder schönsaufen! Ersteres war jetzt nicht so wirklich die Option, ich mag kein Essen wegwerfen. Blieb also das Schöntrinken übrig.
Was uns zu der Frage führt: Wie verflüssigt man Schmirgelpapier möglichst lecker?
Antwort: In Rharbarberschorle, aber das war jetzt keine Option, ich wollte schließlich etwas Alkohol auf den Geschmacksschock.
Dann schwebte mir so eine Art Weißweinschorle mit Rharbarber vor, aber die Idee ist irgendwie noch nicht so recht ausgereift. Und schließlich kam mir ein Geistesblitz - ich hatte vorgestern vegane Panna Cotta gemacht und sowieso noch Himbeeren übrig und Erdbeeren waren auch noch da, die weg mussten und Weißwein sollte es haben, also habe ich einfach diese ganzen Ideen zu einer vereint und heraus kam dieser Traum...
(Ja, ich weiß, das ist eine ganze Bilderflut, aber je mehr Weißwein, desto weniger Entscheidungskraft, ich fand alle Bilder so schön und wie man sieht, steigt meine Kreativität ebenfalls mit steigendem Alkoholpegel, deswegen bekommt Ihr jetzt das volle Programm;-)
großer Kumpen Creme im kleinen Suppenteller |
Passend angerichtet im Weinglas, zur Linken ein wunderbarer Weißwein und zur Rechten ein wunderschönes Blümchen |
Es passte einfach so schön zusammen... ♡ |
Auch Pedro Geromal würde sich am liebsten kopfüber ins Glas stürzen |
Ich mag das Bild total... |
Couldn't say it better! |
Nachdem ich Euch jetzt lange genug mit meiner Mitteilungsbedürftigkeit gequält habe, gibt es auch das Rezept.
Ich habe mit der Menge das Weinglas recht hoch gefüllt wie man sieht und dann noch eine Art Suppenteller, ich denke, bei der Füllhöhe wären es etwas mehr als 2 Weingläser bei der Menge, wenn man nicht ganz so voll macht, was nicht sein muss, kann man damit 3 bis 4 Portionen hinbekommen... Sind auch ungefähre Angaben, ich habe das frei Schnauze gemacht und nicht abgewogen, dürfte aber dennoch eingermaßen passen, weil ich schon bisschen drauf geachtet habe.
Zutaten
200 g Erdbeeren
1/3 bis 1/2 Stange Rharbarber
eine Handvoll Himbeeren
Mark einer Vanilleschote
ggfs. Zucker, falls die Beeren sehr sauer sind, aber eigentlich nicht nötig
Weißwein nach Bedarf (siehe unten, ca. 300 ml)
1 TL Agar Agar
ggfs. Himbeeren, Minzblätter und vegane Sprühsahne (Leha Schlagfix hier) zum Garnieren
Zubereitung
Erdbeeren und Rharbarber waschen, putzen und in kleine Stücke schneiden. In einen Mixbecher geben und zusammen mit den zuvor gewaschenen Himbeeren und dem Mark der Vanilleschote zu einer homogenen Masse kleinpürieren. In einen Messbecher geben (es müssten so 250 ml sein) und bis etwa zur 500 ml Marke mit Weißwein auffüllen und umrühren. Dann in einen Topf geben, Agar Agar zugeben, kurz aufkochen und dann bei ganz kleiner Flamme zehn Minuten köcheln lassen, dann in Dessertschalen oder Weingläser abfüllen und mindestens 2 Stunden fest werden lassen, am besten direkt nach dem Auskühlen in den Kühlschrank geben bis zum Servieren.
Mit Schlagfix, Minzblättchen und Himbeeren verziert servieren. Die Sahne rundet das Ganze noch ab, finde ich und die Minze und die frischen Beeren passen auch super.
Achtung, der Weißwein verkocht nicht wirklich, ich fand, man merkt den noch ziemlich gut, also sowohl geschmacklich als auch im Kopf. ;-)
Aber es war so saulecker, richtig schön frisch und sommerlich und einfach nur toll, ich krieg mich gar nicht mehr ein... *hihi*
Das sieht super lecker aus!
AntwortenLöschenIch finde so viele Fotos übrigens toll, also immer her damit!
Hihi freut mich, wenn die vielen Fotos nicht nur mir Spaß gemacht haben. Aber die neue Kamera will ja auch beschäftigt werden. :)
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